
Zunehmend lauter wird die Kritik am Bewertungsportal Jameda. Dies liegt nicht allein an der Tatsache, dass man bei Jameda Ärzte bewerten kann. Vielmehr wird kritisiert, dass Ärzte sich dort mit sogenannten "Paketen" einkaufen können. Ein Beispiel: Das "Platin-Premium-Paket" gibt es für schlappe 139 Euro pro Monat - inklusive Mehrwersteuer sind dies rund 1.900 Euro pro Jahr.
Diese Zahlungen führen nun dazu, dass zahlende Ärzte offenbar bevorzugt werden. Dies ergaben aktuell Recherchen von Reportern der ZEIT. Zitat aus der ZEIT-Online vom 17.01.18: "Sonderbarerweise haben zahlende Ärzte so gut wie keine schlechten Noten, und 95 Prozent ihrer Noten sind Einsen."
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Lesen Sie dazu auch den Kollegenkommentar von Dr. Peter Gorenflos vom 12.02.18:
Die Beteuerungen Jamedas, man würde Bewertungen von Kunden und Portal-Zwangsteilnehmern nach den gleichen Kriterien veröffentlichen, ist offensichtlich Augenwischerei. Man stelle sich vor, zahlende Kunde hätten die schlechteren Noten: das Portal wäre nach spätestens zwei Quartalen insolvent. Wären die Bewertungs-Durchschnitte identisch, würde es 4 Quartale bis zur Insolvenz dauern. Aber selbst wenn es der höheren Aufmerksamkeit oder den schönen Portraitfotos der Kunden zu verdanken wäre, dass diese die besseren Bewertungs-Durchschnitte erzielen, wäre es immer noch völlig inakzeptabel, ein Portal zuzulassen, bei welchem zahlende Kunden besser abschneiden, als nicht zahlende Ärzte oder Zahnärzte, die laut BGH-Urteil von 2014 keine Option zur Profil-Löschung haben. ...