Sehr viele, um nicht zu sagen fast alle Menschen, leiden zumindest in der dunklen, sonnenarmen Jahreszeit unter einem Vitamin-D-Mangel. Das ist schon lange bekannt, aber über die möglichen Folgen sind nur wenige voll aufgeklärt.
Bei Vitamin-D dachte man bisher vor allem an den Knochenstoffwechsel. Mittlerweile besteht nun aber der Verdacht, dass ein Mangel an Vitamin-D auch an vielen weiteren Erkrankungen, die nicht das Skelett betreffen, beteiligt ist:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Diabetes
- Krebs
- Depressionen
- Autoimmunerkrankungen
- Demenz
Möglicherweise sind auch die Zähne in manchen Fällen von einem Vitamin-D-Mangel betroffen:
- Abbau des Zahnhalteapparates (Parodontitis)
- Schmelzhypoplasie (MIH) bei Kindern
Daher wäre es für betroffene Patienten empfehlenswert, beim nächsten Hausarzt-Besuch per Blutabnahme auch den Vitamin-D-Spiegel bestimmen zu lassen.
Da aber fast alle Menschen in den Wintermonaten mit wenig Sonnenlicht einen solchen Mangel erleiden, wäre es in Sinne der Prophylaxe vorteilhaft, in diesen Zeiten Vitamin-D künstlich zu substituieren. Empfehlenswert ist immer eine Kombination aus Vitamin D3 und Vitamin K2.
Übrigens wurde auch der Verdacht geäußert, dass die seit 10 bis 15 Jahren bekannte MIH (Molar-Incisivus-Hypomineralisation) bei Kindern auf einen Vitamin-D-Mangel der schwangeren Mutter zurückzuführen ist. Bei MIH sind zufälligerweise genau jene Zahnbereiche betroffen, welche beim Neugeborenen kurz vor und nach der Geburt gebildet werden.
Diese Schmelzveränderungen bei Kindern waren vor 20-30 Jahren nicht bekannt. Also muss irgendeine Umweltveränderung dazu geführt haben. Die Ursachenforschung ist noch im Gange, aber ein zu geringer Vitamin-D-Spiegel gilt als plausibel. Die These lautet: Durch die Verlagerung der Viehhaltung von den Weiden in die Ställe innerhalb der vergangenen 20 Jahre, habe sich die Vitamin-D-Versorgung der Bevölkerung dramatisch verschlechtert. Denn bei Stallhaltung können die Nutztiere weniger Vitamin-D, welches über das Sonnenlicht synthetisiert wird, produzieren und einlagern. Die Folge ist, dass unsere tierischen Nahrungsbestandteile (Fleisch, Milch, Eier) deutlich weniger Vitamin-D enthalten.
Die Quellen:
https://www.moebius-dental.de/informationen-fuer-zahnaerzte/94-zahnaerztliche-veroeffentlichungen-thema