Erstmalig erhebt eine Krankenkasse den Zusatzbeitrag in Höhe von monatlich 8 Euro pro Versichertem. Dies soll die Gemeinsame Betriebskrankenkasse Köln (GBK) vor der Pleite retten. Kurios: Schuld der Finanzmisere sollen zwei Bluter sein, deren Behandlungskosten angeblich Millionen verschlingen …
Die 30 000 Mitglieder der Gemeinsamen Betriebskrankenkasse Köln sollen rückwirkend zum 1. Juli einen Zusatzbeitrag von acht Euro im Monat zahlen, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet.
Grund für die erstmalige Erhebung des Zusatzbeitrages in Deutschland seien außergewöhnliche Behandlungskosten für einige Schwerstkranke. Die Kasse ist in den Jahren 2005 und 2006 durch zwei Fälle von seltenen Blutererkrankungen in die roten Zahlen gerutscht. In einem Fall handelte es sich um einen 26 Jahre alten Versicherten, im zweiten um ein damals sechs Jahre altes Kind.
Für die Medikamente zur Verhinderung der Blutgerinnung wurden in den beiden Jahren rund 14 Millionen Euro aufgewendet. Im Jahr 2005 habe man allein zehn Millionen Euro für den 26-Jährigen bezahlt, wurde der Vorstand der Kasse zitiert. Weltweit gebe es nur ein einziges Mittel, das deshalb sehr teuer sei. Kassenvorstand Waserfuhr: „Wir sind durch diese beiden Patienten zu einem Sanierungsfall geworden und hätten eigentlich schließen müssen“.
Im Rahmen der Ausgleichszahlungen innerhalb des Betriebskrankenkassen-Systems sei der Kasse zunächst unter die Arme gegriffen worden. Wie lange der Sonderbeitrag erhoben werden soll, ist unklar. Das hänge von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung ab.